Forschercamp in Durlach übergeben (Freizeittagebuch)

Tag 2 – Dienstag 04. August

Kein sanftes „Guten Morgen“ von Prof. P. Pappius sondern Kinderstimmen die sich laut „alle Kinder die gerne Elefanten mögen“ zurufen haben mich heute morgen schon zu ungewöhnlich früher Forscherzeit aus dem Schlaf gerissen. Dessen nicht genug hielt mich dann ein fröhliches „heute kann es regnen, stürmen oder schneien“ wach. Kaum hatte ich die Augen richtig auf rannten aber auch schon 75 vom Frühstück gestärkte Kinder an mir vorbei in Ihre Forschungsstationen.

Heute ging die Arbeit schon richtig los. Es wurde gesägt, gebohrt und gehämmert; zu guter Letzt auch begonnen die neue Treppe im Gelände zu bauen.

Nach dem Mittagessen habe ich – an Mittagsschlaf war bei dem Getümmel natürlich nicht zu denken – aber auch etwas Seltsames beobachtet: Einfache Nägel, wie sie Prof. P. Pappius immer zum aufhängen von Bildern benutzt scheinen etwas ganz Besonderes und Wertvolles geworden zu sein; das Tragen einer Palette wird mit vier Nägeln entlohnt, für 30 Nägel werden schwere Steine den Berg hochgetragen und vor allem für 5 Nägel kann man schön bemalte und an ausgewählten Hütten sogar als Geschenk verpackte kleine Stein- und Holzkunstwerke erwerben.

Ob ich so etwas vielleicht die Tage auch mal ergattern kann?

Tag 3 – Die Erforschung des Wassers (Wölfle Bad)

Heute wurde ich zwar wieder viel zu früh geweckt, dafür war es aber auch kurze Zeit später schon wieder mucks-mäuschen-still auf dem Gelände. Einfach abgezogen sind sie alle, Türen abgeschlossen, das Forschercamp bleibt heute geschossen. „Das gab es ja noch nie“ dachte ich, aber dann erinnerte ich mich, dass Prof. P. Pappius etwas von einer speziellen Außenstation erzählt hatte. Da sollten Experimente mit Wasser durchgeführt werden.

Ob sie das Wasser wohl gefunden haben?

Ja, gerade eben waren noch ein paar einzelne Kinder nochmal hier oben auf dem Gelände und denen hat man angesehen, dass sie ganz schön erschöpft waren von der eingehenden Forschungsarbeit, die sie heute verrichtet haben. Sie haben erzählt von Wasserinseln und salzig schmeckendem Wasser. Aber auch von Tauchexpeditionen, Versuchen mit Spritzwasser und Wassertropfen die in der Sonne verdunsten.

Ich bin gespannt ob ich morgen noch mehr erfahre…

Tag 4 – Das „Element“ Sonne

Zu inzwischen gewohnter Uhrzeit weckten mich auch heute Morgen wieder die Stimmen der … Waldheim-Mitarbeiter. Erstaunlich ruhig, man könnte schon fast sagen noch müde von gestern, waren aber auch die Kinder wieder auf dem Gelände. Nach einer Runde Feuer-Wasser-Sturm und einem kräftigenden Frühstück ging es dann aber auch schon wieder gewohnt gut gelaunt und voller Forscherdrang ins Gelände.

Ein kleiner Teil der Mannschaft hatte sich aber auch schon am Vormittag im schützenden Schatten des Camp-Zeltes versammelt um gemeinsam die Geschichte über das Nachtleben im Wald und unsere Umwelt zu hören und zu gestalten. Mehr will ich dazu auch noch gar nicht verraten, schließlich soll dass eine Überraschung für die Eltern werden, habe ich die Kinder sagen hören.

Während sich am Vormittag einige Kinder noch abgemüht hatten über einen nicht vorhandenen See trockenen Fußes rüber zu kommen, wurde am Nachmittag dann kurzerhand alle Arbeit nieder gelegt und beschlossen an gleicher Stelle mit ausreichend Wasser für die notwendige Abkühlung zu sorgen. Dabei ist ganz sicher kein Hemd und keine Hose trocken geblieben. Ein Eis und kühle Wassermelone haben dann noch für die notwendige Stärkung für den Heimweg gesorgt.

Für die Forschung ein eher erfolgloser Tag, denn das Feuer kam allenfalls vom Himmel. Aber Spaß hat’s gemacht, bis morgen,
euer gefiederter Freund

Tag 5 – Erde

Scheinbar ist den jungen Forschern die Hitze gestern etwas zu Kopf gestiegen; zumindest gab es heute noch vor dem Frühstück erst einmal eine ganze Menge Toaster, den ein oder anderen Mixer und das k** Känguru war auch dabei.

Nach meiner üblichen Ruhepause – zum Frühstück verschwinden immer alle in die Hütte – war es dann aber auch schon wieder vorbei mit gemütlich in den Baumwipfeln die letzte erfrischende Briese genießen. Der Forscherdrang trieb die kleinen Forscher wieder in den Wald zu Ihren Forschungsstationen. Hier wurde sich wieder mit Steinen beschäftigt, während andere sich bereits für die nachmittägliche Hitze vorbereiteten.

Vor der Hütte wurde eine Wasserrutsche gebaut und ein Pool aufgestellt in dem man anschließend gemütlich im Schatten der Bäume die Füße baumeln lassen konnte. Hin und wieder sorgte dabei noch der ein oder andere unerwartete Eimer Wasser für Abkühlung. Neben dran wurde versucht Wasserbomben mit Eimern zu fangen, was jedoch zumeist eher nicht gelang; zur Freude aller Beteiligten.

Die Erdforschung ging dabei eher nebenbei weiter 😉

Bis nächste Woche! Erholt Euch gut von dieser erlebnisreichen und vielseitigen Forscherwoche!

Tag 6 – Experimentier-Werkstatt

Klatsch-nass bin ich über Nacht geworden! Ordentlich geregnet hat es und genauso sah es heute morgen auf dem Forschungsgelände auch aus. Da mussten erst mal einige fleißige Hände mit anpacken. Aber es hat auch seine guten Seiten. Die Temperaturen waren etwas gemäßigter und die fast schon „kühlen Köpfe“ konnten sich so heute wieder ihrem Auftrag widmen:

In der Experimentier-Werkstatt wurde ordentlich gearbeitet und geforscht. Ist schwarz eigentlich EINE Farbe? und Wie kann man eigentlich das ganze Dreckwasser, dass da aus dem Gelände auf die Straße gelaufen ist wieder sauber machen wie unser Leitungswasser? Diesen und noch vielen Fragen mehr sind die Jungforscher heute auf den Grund gegangen.

Aber auch direkt neben meinem angestammten Platz wurde fleißig gebuddelt und gehämmert. Bereits am Morgen hatte der große schwarze Erdhaufen, der hier über das Wochenende aufgetaucht war die Aufmerksamkeit der Kinder auf sich gezogen. Was die da wohl bauen?

Tag 7 – Forschen wie die Forscher

„Wer will fleißige Forscher seh’n, der muss zu den Kindern geh’n…“ Das konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen, was für heute geplant war; da habe ich mich kurzerhand heimlich in den Bollerwagen geschmuggelt und konnte so bei fast allem dabei sein. Erst mal natürlich das Frühstück, dass heute unter freiem Himmel im Herzen des KIT von unserer fleißigen Küche serviert wurde. Die waren extra vorgefahren und hatten schon alles hergerichtet, als wir von der Straßenbahn kamen.

Dann direkt danach die erste Vorlesung. Es sollte um Erdbeben gehen, aber da durften die wissenschaftlichen Mitarbeiter und auch ich (im Bollerwagen) nicht mit rein. Eine dreiviertel Stunde später und etliche Informationen schlauer kamen sie dann in Scharen aus dem Hörsaal und haben gleich weiter experimentiert, färben gemischt, Antriebe aus Zahnrädern gebaut, Elektroautos angesehen oder auch mal in den Hochschulsport rein geschnuppert. Dann ging es aber gleich auch schon weiter mit der nächsten Vorlesung. Wie wird eigentlich ein Rap-Lied komponiert? Gemeinsam mit dem Professor Dr. Dr. Johan J. Beichel wurde gerappt und getextet.

Nach diesem anstrengenden Vormittag dann Essen wie es alle am KIT machen: In der Mensa. Danach noch ein Eis und dann frisch gestärkt in den Nachmittag. in meinem Bollerwagen hat es ganz schön gerumpelt und ich habe mich gar nicht getraut raus zu schauen. Als wir dann endlich zum Stillstand kamen war ich plötzlich auf einem riesigen Spielplatz, mit Spielgeräten, so weit das Auge reichte. Hier konnten dann alle noch ihren wissenschaftlichen Spieltrieb ausleben, bevor es dann mit der Bahn zurück ins altbekannte Durlach ging. Was wohl morgen noch alles passiert?

Tag 8 – Große Ereignisse werfen Ihre Schatten voraus

Heute war erst einmal Erholung angesagt. Der Tag wurde ruhig angegangen, naja zumindest dachte ich das, bis dann die Kinder, sich an den Händen haltend gegenseitig lauthals Kommandos zuriefen: „Weiter links“, „hier lang“, „der Kai, der Kai!“ und vieles mehr. Die Menschenketten wurden immer länger bis zuletzt nur noch wenige Einzelkämpfer zu Gewinnern ernannt wurden. Anschließen Frühstück und ausruhen.

Wobei nicht alle haben ausgeruht. Es wurde auch wieder viel im geheimen geprobt, gebastelt und gebaut. Auf der Baustelle hier direkt bei mir nebenan war heute emsiger Betrieb. Es wurde gesägt, geschippt, gebohrt und gehämmert. Nicht zuletzt dann aber auch gefegt und in aller Ruhe das gemeinsame Werk begutachtet. Wird das etwa eine Bar?

Wir werden sehen.

Tag 9 – Showtime

Ganz still sind wir heute morgen gestartet. Nur mit dem Augen, genauer gesagt durch Blinzeln sollten sich die Kinder gegenseitig rufen. Beeindruckend wie gut die heranwachsenden Wissenschaftler es in den letzten anderthalb Wochen geschafft haben sich kennen zu lernen und im Team nicht nur Gelände und Hütte in Stand, sondern auch die Forschungsexperimente am Laufen zu halten.

Vorbei mit der Ruhe war es dann aber nach dem Mittagessen. Das Forschercamp hatte zum Tag der offenen Tür (Elternfest) geladen. Ein gigantisches Kuchenbuffet mit über 30 Kuchen wurde aufgebaut, alles wurde festlich dekoriert und im Zelt wurde sogar eine Bühne aufgebaut. Hier präsentierten Groß und Klein dann die Ergebnisse Ihrer Arbeit der letzen Woche. Aber auch darüber hinaus konnte man das Gelände begehen, die Forschungsstationen besichtigen und sich bei Kaffe und Kuchen besser kennen  lernen.

Bis in die die späten Abendstunden waren heute die Lichter im Forschungscamp, der Andreas-Schühle-Hütte noch an.
Ob es morgen wieder alle zeitig aus dem Bett schaffen? Schließlich heißt es morgen aufräumen, denn Prof. Pappius wird für morgen Abend zurück erwartet.

Tag 10 – Camp-Olympiade

Der letzte Tag vor Prof. Pappius Rückkehr war, wie war es anders zu erwarten, von Aufräumarbeiten geprägt. Die Forschungsstationen im Wald wurden zurück gebaut, nachdem alle Experimente erfolgreich abgeschlossen waren. Nach dieser anstrengenden Arbeit gab es von unserer Küche noch ein letztes Mal eine Forscher-Stärkung.

Der Nachmittag stand dann nochmals ganz im Zeichen des wissenschaftlichen Wettstreits: Alle Gruppen traten gegeneinander in einer großen Olympiade an. Neben Geschicklichkeit und Wissen wurde auch der Zusammenhalt der einzelnen Forschungsteams in 16 verschiedenen Aufgaben auf die Probe gestellt. Während dann die Ergebnisse ausgewertet wurden konnten die Kinder noch bei Musik ein wenig gemeinsam die zwei gemeinsamen Wochen ausklingen lassen. Nach der anschließenden Siegerehrung – Team Orange belegte den ersten Platz – hieß es dann Sachen packen und ein letztes Mal den Weg vom Forschungscamp in der Andreas-Schühle-Hütte runter nach Durlach antreten.

Vielen Dank für die zwei aufregenden Forschungs-Wochen,
Euer Napoleon (persönlicher Gehilfe von Prof. P. Pappius)